Kugelblumen


Kugelblumen

Nacktstängelige Kugelblume (Globularia nudicaulis)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Tribus: Globularieae
Gattung: Kugelblumen
Wissenschaftlicher Name
Globularia
L.

Die Kugelblumen (Globularia) bilden eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Die Gattung wurde früher einer eigenen Familie Globulariaceae zugeordnet. Der botanische Gattungsname leitet sich vom lateinischen Wort globulus für „kleiner Ball“ ab und bezieht sich auf die Form der Blütenstände. Die etwa 22 bis 30 Arten besitzen unterschiedlich große Areale hauptsächlich im Mittelmeergebiet bis Mitteleuropa und Kleinasien und als südliche Grenze kommen einige Arten in Makaronesien vor.

Beschreibung

Echte Kugelblume, Gewöhnliche Kugelblume (Globularia punctata).

Es sind meist immergrüne, ausdauernde, krautige Pflanzen, selten Zwergsträucher. Die Laubblätter sind einfach und ganzrandig.

Die Blütenstände sind kugelig (daher der Name). Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und meist fünfzählig. Die fünf blauen Kronblätter sind zu einer Röhre verwachsen, die zweilippig endet. Die vier Staubblätter und Griffel ragen deutlich aus der Kronröhre heraus. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen.

Inhaltsstoffe

Kugelblumen enthalten das chemisch noch unerforschte Glykosid Globularin, das für giftige Nebenwirkungen verantwortlich gemacht wird.

Weitere Inhaltsstoffe sind Zimtsäure, Mannit und Aucubin.

Systematik und Verbreitung

Strauchige Kugelblume (Globularia alypum
Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia)
Globularia incanescens
Echte Kugelblume, Gewöhnliche Kugelblume (Globularia punctata)
Bestand der Kriechenden Kugelblume (Globularia repens)
Weidenartige Kugelblume (Globularia salicina)

Kugelblumen sind von den Kanarischen Inseln über ganz Europa, Nordafrika, Vorderasien bis Somalia verbreitet.

In Mitteleuropa kann man drei Arten (siehe auch Arten unten) antreffen: Echte Kugelblume, Gewöhnliche Kugelblume (Globularia punctata) und die beiden Alpenpflanzen Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia), Nacktstängelige Kugelblume (Globularia nudicaulis).

Die Erstveröffentlichung des Gattungsnamens Globularia erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum. Ein Synonym für Globularia L. ist Lytanthus Wettst.[1]

Arten (Auswahl)

Quellen

Literatur

  • Kerstin Holländer, Eckehart J. Jäger: Morphologie, Biologie und ökogeographische Differenzierung von Globularia. I. Progressionen in der Wuchsform, Infloreszenz, Blattnervatur und Verbreitung. In: Flora. Band 189, Nr. 3, 1994, S. 223–254.
  • Thomas Gaskell Tutin: Globularia L. In:
  • online.
  • * Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.

Einzelnachweise

  1. Eintrag bei GRIN.
  2. Ahmet Duran, Özlem Çetin, Meryem Öztürk: Globularia anatolica sp. nov. (Globulariaceae) from the Honaz Mountain National Park, southwest Turkey. In: Nordic Journal of Botany. Band 27, Nr. 3, 2009, S. 232–237, DOI: 10.1111/j.1756-1051.2009.00412.x.
  3. Miguel A. Cabrera-Pérez: Explant establishment in the micropropagation of Globularia ascanii, a threatened species from Gran Canaria. In: Botanic Gardens Micropropagation News. Band 1, Nr. 8, 1995, S. 111–113, online.
  4. Marco A. Mateos, Benito Valdés: A new species of Globularia (Globulariaceae) from the Talassemtane National Park, N Morocco. In: Willdenowia. Band 36, Nr. 1, S. 409–412, DOI: 10.3372/wi.36.36137.

Weblinks

Commons: Kugelblumen (Globularia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien