Mikrokokken


Micrococcaceae
Systematik
Domäne: Bakterien
Klasse: Actinobacteria
Unterklasse: Actinobacteridae
Ordnung: Actinomycetales
Unterordnung: Micrococcineae
Familie: Micrococcaceae
Wissenschaftlicher Name
Micrococcaceae
Pribram 1929
emend. Stackebrandt et al. 1997

Die Bezeichnung Mikrokokken (eingedeutschter Plural aus dem latinisierten Singular Micrococcus, der sich aus den beiden altgriechischen Bestandteilen {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) mikrós ‚klein‘ und {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) kókkos ‚Kern‘, ‚Korn‘ zusammensetzt)[1] stellt den Trivialnamen mehrerer Arten grampositiver, unbeweglicher, aerober, in der Regel nicht pathogener Kugelbakterien, die ursprünglich der Gattung Micrococcus zugeordnet waren, heute jedoch verschiedenen Gattungen der Familien Micrococcaceae und Dermacoccaceae zugehörig sind. Bei abwehrgeschwächten Personen und im Zusammenhang mit implantierten Fremdkörpern sind für einige Vertreter, wie Arten der Gattungen Micrococcus, Kocuria und Kytococcus, Infektionen beim Menschen beschrieben. Sie gehören zur Unterordnung Micrococcinae der Ordnung Actinomycetales. Die heutige Familie Micrococcaceae entspricht in ihrer Zusammensetzung nicht mehr der früheren Familie gleichen Namens, zu der u. a. auch die Gattung Staphylococcus gehörte, die allerdings keine engere verwandtschaftliche Beziehung zu den „Mikrokokken“ besitzt.
Die Zellen sind in Trauben, Haufen, paarweise oder in kurzen Ketten angeordnet. Viele "Mikrokokken" sind Bewohner von Böden, Schlämmen und Oberflächenwasser. Vertreter einiger "Mikrokokken"-Arten werden häufig auf der Haut und den Schleimhäuten von Menschen und Tieren gefunden. Einige Arten finden sich in (insbesondere fermentierten) Lebensmitteln und tragen dort zur Geschmacksbildung bei. Mitglieder der Gattung Arthrobacter sind typische Bodenbewohner. Sie sind von pleomorpher Gestalt und besonders widerstandsfähig gegen Nahrungsmangel und Austrocknung.

Taxonomie

Phylum Actinobacteria

Literatur

  • Martin Dworkin, Stanley Falkow, Eugene Rosenberg, Karl-Heinz Schleifer, Erko Stackebrandt (Hrsg.): The Prokaryotes, 3. Auflage, Bd. 3: Archaea. Bacteria: Firmicutes, Actinomycetes. Springer Verlag, New York 2006, ISBN 978-0-387-25493-7 (Print), ISBN 978-0-387-30743-5 (Online)
  • Karsten Becker: "Mikrokokken" – Mikrobiologie und Bedeutung. Der Mikrobiologe 2011 21(2): 43–51

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München/Wien 1965.

Weblinks

Commons: Mikrokokken (Micrococcaceae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien