Natriumfluorid

Kristallstruktur
Struktur von Natriumfluorid
__ Na+     __ F
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Fm3¯m

Koordinationszahlen

Na[6], F[6]

Allgemeines
Name Natriumfluorid
Andere Namen
  • Fluornatrium
  • Fluorol
Verhältnisformel NaF
Kurzbeschreibung

weißer bis grünlicher Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7681-49-4
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Arzneistoffangaben
ATC-Code
Eigenschaften
Molare Masse 41,99 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,79 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

993 °C[2]

Siedepunkt

1704 °C[1]

Löslichkeit
  • mäßig in Wasser (42,2 g·l−1 in Wasser bei 20 °C)[1]
  • schlecht in Ethanol[3]
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [4]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​319​‐​315
EUH: 032
P: 305+351+338​‐​302+352​‐​309​‐​310 [1]
MAK

1 mg·m−3[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumfluorid ist ein Natriumsalz der Fluorwasserstoffsäure.

Vorkommen

Natriumfluorid kommt in der Natur in Form des seltenen Minerals Villiaumit vor.

Gewinnung und Darstellung

Neutralisation von konzentrierter Fluorwasserstoffsäure mit Natronlauge[6]

HF+ NaOH NaF+ H2O

Überschüssiger Fluorwasserstoff führt zur Bildung von Natriumhydrogenfluorid:

NaF+ HF NaHF2

Umsetzung von Fluorwasserstoffsäure mit Natriumcarbonat:

2 HF+ Na2CO32 NaF+ H2O+ CO2

Ausgehend vom Natriumsalz der Hexafluorokieselsäure kann Natriumfluorid durch thermische Zersetzung gewonnen werden.

Eigenschaften

Das farblose Natriumfluorid kristallisiert in der Natriumchloridstruktur und lässt sich zu Einkristallen „züchten“. Es ist durchlässig für Infrarot- und UV-Licht. In Wasser ist es bei allen Temperaturen nur mäßig löslich. Erwärmen steigert die Löslichkeit kaum. In Ethanol löst es sich nicht. In konzentrierter Schwefelsäure setzt es sich zu Natriumsulfat und Fluorwasserstoff um. Infolge teilweise stattfindender Hydrolyse reagiert die wässrige Lösung von Natriumfluorid leicht alkalisch. Natriumfluorid wirkt als Insektizid und ist giftig.

Natriumfluorid bildet mit Natriumchlorid, Natriumcarbonat und Calciumfluorid Schmelzen mit einem Eutektikum, mit Natriumsulfat Schmelzen mit zwei Eutektika. Flüssiges Natriumfluorid leitet den elektrischen Strom, wobei der Widerstand mit steigender Temperatur abnimmt.

Die Standardbildungsenthalpie von Natriumfluorid beträgt ΔHf0 = -575 kJ/mol.[7]

Reaktionsverhalten

Natriumfluorid und Schwefelsäure reagieren zu Natriumsulfat und Fluorwasserstoff.

2 NaF+ H2SO4 Na2SO4+2 HF

Die hohe Toxizität von NaF im Vergleich zu anderen Natriumhalogeniden (z.B. Natriumchlorid) ist in der Wirkung des Fluoridanions als starke Lewis-Base begründet. Das Fluorid bindet an alle eisenhaltigen Enzyme und blockiert sie somit.

Verwendung

Natriumfluorid wird als Holzschutzmittel und zum Konservieren von Klebstoffen verwendet. Bei der elektrolytischen Gewinnung von Aluminium dient es als Flussmittel, in der Metallurgie als Schlackenzusatz für Metallschmelzen.
Weitere Anwendungen:

Vorsichtsmaßnahmen

Natriumfluorid ist giftig. Das Einatmen von Stäuben ist zu vermeiden. Bei der Arbeit mit Natriumfluorid sind Handschuhe zu tragen. Als letal wird eine Menge von 5–10 g für einen 70 kg schweren Menschen angesehen.[8]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Eintrag zu Natriumfluorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. H. Kojima, S. G. Whiteway, C. R. Masson: Melting points of inorganic fluorides. In: Canadian Journal of Chemistry. 1968, 46, 18, S. 2968–2971, doi:10.1139/v68-494,
  3. Roempp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  4. 4,0 4,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens ESIS wurde kein Text angegeben.
  5. B. Martel, K. Cassidy: Chemical Risk Analysis: A Practical Handbook. Butterworth–Heinemann, 2004, ISBN 1-903-99665-1, S. 363.
  6. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 235-6.
  7. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg, Lehrbuch der Anorganischen Chemie 1995, 101. Auflage, de Gruyter. ISBN 3-11-012641-9, S. 1170.
  8. Fluorverbindungen in Mundhygieneprodukten