Rasbora


Rasbora

Rotschwanzbärbling (Rasbora borapetensis)

Systematik
Otophysi
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Überfamilie: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Unterfamilie: Bärblinge (Rasborinae)
Gattung: Rasbora
Wissenschaftlicher Name
Rasbora
Bleeker, 1859

Rasbora ist eine Gattung der Bärblinge (Rasborinae). Die Süßwasserfische leben in Süd- und Südostasien.

Rasbora wurde 1859 von dem niederländischen Arzt und Naturforscher Pieter Bleeker beschrieben [1]. Gattungstypus ist die zuerst in Leuciscus gestellte Rasbora cephalotaenia (Bleeker, 1852) [2].

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet der Gattung Rasbora reicht vom östlichen Pakistan bis nach Sumatra, Borneo, Java, Bali, Lombok und Sumbawa, im Norden bis zu den südphilippinischen Inseln Palawan, Busuanga, Culion und zum südwestlichen Mindanao. Auf dem Indischen Subkontinent kommen sie von den südlichen Vorbergen des Himalaya bis Sri Lanka vor, in Südchina in Yunnan, Guangdong, Guangxi und Hongkong.

Schwerpunkt der Artenvielfalt ist das von der Malaiischen Halbinsel, Sumatra und Borneo gebildete Dreieck. Wissenschaftler vermuten, das der Ursprung der Gattung hier zu finden ist und das die wiederholten Transgressionen und das Wiederansteigen des Meeresspiegels während der letzten Eiszeiten einen bedeutenden Einfluss auf die Artbildung hatte.

Elf Arten, die kein Monophylum bilden, leben im Großraum Indien, der durch Gebirge in Birma (Gaoligong Shan, Tenasserim-Gebirge) von Südostasien geographisch abgeschnitten ist.[3]

Merkmale

Rasbora-Arten sind schlanke, drei bis zwanzig Zentimeter lang werdende Fische. Das Maul ist endständig oder leicht oberständig, der Unterkiefer steht oft etwas über. Sie haben keine Barteln. Das Seitenlinienorgan beginnt an der Oberkante des Kiemendeckels, verläuft dann bogenförmig nach unten und bleibt auch am Schwanzstiel, wie bei allen Bärblingen, unterhalb der Körpermitte. Die Schuppen sind relativ groß. Ihre Afterflosse hat immer nur fünf, geteilte Flossenstrahlen, die Rückenflosse beginnt gegenüber oder nur kurz hinter den Bauchflossen. Die meisten Rasbora-Arten sind recht schlicht gefärbt, viele haben an den Seiten einen Längsstreifen, einige wenige sind rötlich oder haben eine rötliche Zeichnung. Letztere sind beliebte Aquarienfische.

Rasbora-Arten sind keine Schwarmfische im eigentlichen Sinn, leben aber in sozialen Verbänden, die in den mittleren und oberen Bereichen ihrer Heimatgewässer leben. Zur Fortpflanzung sondern sich jeweils ein Männchen und ein Weibchen kurzfristig ab.

Arten

Heute gehören etwa 75 Arten zur Gattung Rasbora [4].

Rasbora argyrotaenia-Artengruppe[3]

Rasbora argyrotaenia

Rasbora daniconius-Artengruppe[3]

Rasbora danicornius

Rasbora einthovenii-Artengruppe[3]

Rasbora einthovenii

Rasbora semilineata-Artengruppe[3]

Rasbora sumatrana-Artengruppe[3]

Rasbora trilineata

Rasbora trifasciata-Artengruppe[3]

nicht eingeordnet

Einige früher zu Rasbora gezählte Arten wurden in die neu aufgestellten Gattungen Boraras, Brevibora, Kottelatia, Rasboroides, Rasbosoma, Trigonopoma und Trigonostigma gestellt [3].

Literatur

  • Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt, Urania-Verlag, 1990, ISBN 3-332-00109-4

Weblinks

Commons: Rasbora – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bleeker, P. (1859): Negende bijdrage tot de kennis der vischfauna van Banka. Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indië v. 18: 359-378
  2. Bleeker, P. (1852): Bijdrage tot de kennis der ichthyologische fauna van Blitong (Billiton), met beschrijving van eenige nieuwe soorten van zoetwatervisschen. Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indië v. 3: 87-100
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Liao, T. Y., S. O. Kullander & F. Fang (2009): Phylogenetic analysis of the genus Rasbora (Teleostei: Cyprinidae). – Zoologica Scripta doi:10.1111/j.1463-6409.2009.00409.x
  4. Rasbora auf Fishbase.org (englisch)
  5. 5,0 5,1 Anjana Silva, Kalana Maduwage & Rohan Pethiyagoda: A review of the genus Rasbora in Sri Lanka, with description of two new species (Teleostei: Cyprinidae). Ichthyol. Explor. Freshwaters, Vol. 21, No. 1, pp. 27-50, 25 figs., 6 tabs., March 2010 © 2010 by Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, Germany – ISSN 0936-9902
  6. Tan Heok Hui: Rasbora patrickyapi, a new species of cyprinid fish from Central Kalimantan, Borneo. The Raffles Bulletin of Zoology v. 57 (no. 2): 505-509 PDF
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 Daniel N. Lumbantobing: Four New Species of the Rasbora trifasciata-Group (Teleostei: Cyprinidae) from Northwestern Sumatra, Indonesia. Copeia 2010(4):644-670. 2010