Spindelsträucher


Spindelsträucher

Gewöhnlicher Spindelstrauch, oder Europäisches Pfaffenhütchen genannt, (Euonymus europaeus).

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Spindelbaumartige (Celastrales)
Familie: Spindelbaumgewächse (Celastraceae)
Gattung: Spindelsträucher
Wissenschaftlicher Name
Euonymus
L.

Die Spindelsträucher (Euonymus) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae).

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Spindelstrauch-Arten sind verholzende Pflanzen: Sträucher oder kleine Bäume, manche Arten sind kriechend bis kletternd. Sie sind immergrün oder laubabwerfend. Die Pflanzenteile sind meist unbehaart, selten sind sie flaumig behaart. Die gegenständig oder selten gegenständig oder wirtelig angeordneten Laubblätter sind einfach. Der Blattrand ist glatt, gesägt oder gebuchtet. Nebenblätter sind vorhanden.

Blätter und vierzählige Blüte des Warzen-Spindelstrauch (Euonymus verrucosus).
Offene Früchte des Gewöhnlichen Spindelstrauchs (Euonymus europaeus) mit Samen und Arillus.

Generative Merkmale

Die Blüten sind in meist achselständigen, zymösen Blütenständen angeordnet. Die zwittrigen Blüten sind vier- bis fünfzählig. Die vier oder fünf Kronblätter sind hellgelb bis dunkel-purpurfarben. Der fleischige Diskus ist ringförmig, vier- oder fünflappig. Es ist nur ein Kreis, der innere, mit vier oder fünf Staubblättern vorhanden. Die vier bis fünf Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen, mit meist zwei (selten bis zu zwölf) aufrechten bis hängenden Samenanlagen je Fruchtknotenkammer.

Die kugelige, vier- bis fünffächerigen Kapselfrüchte sind drei- bis fünfgelappt, gerippt oder seitlich geflügelt. Die lokulizidallen Kapselfrüchte enthalten oft zwei (ein bis mehrere) Samen. Die ellipsoiden Samen werden im Allgemeinen von einem rot oder orange gefärbten, fleischigen Samenmantel, dem Arillus, umhüllt, der bei einigen Arten nur an der Samenbasis ausgebildet ist.

Verbreitung

Die Verbreitungsgebiete (Areale) der Arten liegen im Himalaja, auf dem Indischen Subkontinent, in China (90 Arten, davon 50 nur dort), Japan, Malaysia, Europa, Madagaskar und Nordamerika.

In Mitteleuropa ist die Gattung mit drei Arten vertreten, dem Gewöhnlichen Spindelstrauch (Syn.: Gewöhnliches Pfaffenhütchen; Euonymus europaeus), einer häufigen Strauchart mit weiter, flächendeckender Verbreitung, dem Breitblättrigen Pfaffenhütchen (Syn.: Breitblättriger Spindelstrauch, Voralpen-Spindelstrauch; Euonymus latifolius) in den Alpen und dem Alpenvorland und dem Warzigen Spindelstrauch (Euonymus verrucosus) mit (süd-)östlichem (pannonischem) Verbreitungsschwerpunkt (Österreich, Tschechien etc.).

Systematik

Diese Gattung wurde 1753 unter dem Namen Evonymus von Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 197[1] erstveröffentlicht. Typusart ist Euonymus europaeus L.. Synonyme für Euonymus L. sind: Genitia Nakai, Kalonymus J.Prokhanov, Masakia Nakai, Melanocarya Turcz., Pragmatropa Pierre, Pragmotessara Pierre, Sphaerodiscus Nakai, Turibana Nakai.

In der Gattung der Spindelsträucher (Euonymus) gibt es etwa 130 bis 176 Arten[2] (Auswahl) in zwei Untergattungen:

Untergattung Kalonymus: Mit geflügelten Kapselfrüchten.
Untergattung Euonymus: Mit ungeflügelten Kapselfrüchten.
Breitblättriges Pfaffenhütchen (Euonymus latifolius)
Sorte mit panaschierten Blättern des Kletter-Spindelstrauch oder Kriech-Spindelstrauch (Euonymus fortunei).

Nutzung

Von einigen Arten werden Sorten als Zierpflanzen verwendet. Jeweils heimische Arten werden in den jeweiligen Ursprungsländern in Wildhecken gepflanzt.

Bilder

  • Großblumiger Spindelstrauch (Euonymus grandiflorus):

Quellen

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Spindelsträucher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien