Wasserähren


Wasserähren

Zweiährige Wasserähre (Aponogeton distachyos)

Systematik
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Wasserährengewächse
Gattung: Wasserähren
Wissenschaftlicher Name der Familie
Aponogetonaceae
Planch.
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Aponogeton
L. f.

Die Wasserähren (Aponogeton) sind die einzige Pflanzengattung der Familie der Wasserährengewächse (Aponogetonaceae) in der Ordnung der Froschlöffelartigen (Alismatales) innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Die Gattung Wasserähren (Aponogeton) enthält etwa 43 bis 48 Arten. Sie weisen eine hauptsächlich tropische und subtropische Verbreitung nur in der Alten Welt auf, mit einem Schwerpunkt in Südafrika sowie auf Madagaskar. Es gibt auch Arten in Asien und Australien.

Beschreibung

Illustration der Gitterpflanze (Aponogeton madagascariensis).

Erscheinungsbild und Blätter

Aponogeton-Arten wachsen als ausdauernde, krautige Pflanzen. Diese im Süßwasser gedeihenden Wasserpflanzen besitzen knollige Rhizome, mit denen sie Reservestoffe speichern und faserige Wurzeln, mit denen sie im Gewässergrund verankert sind.

Die wechselständig und spiralig am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattscheide, Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattscheide ist offen und der Blattstiel ist relativ lang. Die einfache Blattspreite ist breit elliptisch bis lineal mit wenigen parallelen Hauptnerven und vielen horizontallaufenden Seitennerven. Die Blätter sind untergetaucht und/oder flutend; die nicht untergetaucht sind besitzen paracytische Stomata. Es sind mehr als zwei Schuppen in den Blattachseln vorhanden.

Blütenstände und Blüten

Endständig an einem flutenden, langen Blütenstandsschaft steht ein einfacher oder zweigabeliger, ähriger Blütenstand; sie bilden sich nur emers. Der besitzen ein attraktives Hochblatt (Spatha), das aber früh vergänglich ist. Ihre kleinen, dreizähligen Blüten sind eingeschlechtig oder zwittrig. Die Arten sind entweder monözisch oder diözisch. Es sind oft ein bis sechs auffällig weiß, gelb, malvenfarbige oder bläulich-violett gefärbte Blütenhüllblätter vorhanden, die oft kronblattartig und haltbar sind. In männlichen oder zwittrigen Blüten sind sechs bis viele Staubblätter in zwei bis drei, selten vier Kreisen vorhanden. Die freien Staubfäden sind relativ lang und fadenförmig oder abgeflacht. Die Staubbeutel öffnen sich mit einem Längsschlitz. Die zwei bis sechs, selten bis zu neun oberständigen Fruchtblätter sind frei oder höchstens an ihrer Basis verwachsen. Jedes Fruchtblatt enthält zwei bis acht anatrope Samenanlagen. Der Griffel ist relativ kurz.

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Käfer oder Hymenoptera, Entomophilie). Viele Arten sind selbstfertil.

Früchte und Samen

In einer Sammelfrucht stehen die Balgfrüchte zusammen. Die Balgfrüchte enthalten vier Samen. Die relativ großen (50 mm bis 75 mm) Samen werden schwimmend übers Wasser verbreitet. Die Samen enthalten einen geraden Embryo und kein Endosperm.

Chromosomenzahlen

Die Chromosomengrundzahlen betragen x = 8.

Gewellte Wasserähre (Aponogeton undulatus) im Aquarium

Bedeutung in der Aquaristik

Eine Reihe von Wasserähren-Arten und -Sorten werden in der Aquaristik kultiviert, wobei einige Arten in der Pflege als sehr anspruchsvoll und schwierig gelten. Im Zoofachhandel werden nur wenige Arten für die Bepflanzung von Aquarien angeboten. Einige Arten sind in manchen Ländern aus Aquarienhaltung verwildert.[1][2]

Schwimmende Wasserähre (Aponogeton natans)

Systematik

Die Erstveröffentlichung des Gattungsnamens Aponogeton erfolgte 1782 durch Carl von Linné dem Jüngeren in Supplementum Plantarum, 32, S. 214. Ein Synonym für Aponogeton L. f. ist Urirandra Thouars ex Mirb.[3].

Der Familienname Aponogetonaceae wurde 1856 durch Jules Émile Planchon in Botanical Magazine, ad t. 4894 veröffentlicht. Die Veröffentlichung von J. Agardh in Theoria Syst. Pl., 44 erfolgte erst 1858.

Die Gattung Wasserähren (Aponogeton) enthält etwa 47 bis 55 Arten [4], Eintrag in der Flora of Madagaskar.:

Quellen

  • Die Familie der Aponogetonaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
  • Die Familie der Aponogetonaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
  • Youhao Guo, Robert R. Haynes & C. Barre Hellquist: Aponogetonaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Acoraceae-Cyperaceae. Volume 23. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing u. a. 2010, ISBN 978-1-930723-99-3, S. 104 („Aponogetonaceae - Online“ – Online-Text ist mit dem gedruckten Werk identisch). (Abschnitt Beschreibung, Systematik und Verbreitung)
  • C. Barre Hellquist & Robert R. Haynes: Aponogetonaceae bei der Flora of North America, Volume 22, 2000: Online. (Abschnitt Beschreibung)
  • Eintrag in der Western Australian Flora. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
  • Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7

Einzelnachweise

  1. Christel Kasselmann: Pflanzenaquarien gestalten, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-4400-8518-X
  2. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-8001-7454-5
  3. Eintrag bei GRIN.
  4. Verzeichnis afrikanischer Arten: Aponogeton in Suchmaske eingeben.
  5. Peter Goldblatt, John C. Manning, E. J. J. Sieben & J. P. Roux: Aponogetonaceae. Aponogeton fugax, a new endemic species from the Cape floral region, South Africa, In: Bothalia, 38, 2008, S. 156–159.

Ergänzende Literatur

Weblinks

Commons: Wasserähren (Aponogeton) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien